Bild Nummer 5 / Rezeption

„POWERFRAU“

powerfrau

Acryl / Nessel
H 130 cm x B 100 cm
2008

Das Bild „Powerfrau“ ist das Letzte aus einem Zyklus von Körperbildern, bei denen ich meine Körperumrisse mit Zeichenkohle nachzeichnete.
Was zuerst auffällt ist die kompakte Mauerstruktur des Bildes, die aus zahlreichen Schichten von Naturmaterialien wie Asche, Sand, Kohlenstaub, besteht, wobei alte Schichten immer wieder durchschimmern. Die Umrisszeichnung der Powerfrau soll an eine alte Höhlenmalerei erinnern. Die Frau scheint zu einem kraftvollen Sprung anzusetzen, den Arm kämpferisch in die Höhe gestreckt, den Rahmen sprengend. Leuchtende Farben unterstreichen ihre Vitalität. Andererseits wirkt sie aber auch gebremst, im Material gefangen, gehindert, den Sprung auszuführen. Bei genauem Hinsehen sind über das Bild verstreut, mehrere Graffitis der jeweils linken Hand zu sehen. Ich entnahm diese Technik dem Vorbild der bis zu 60 tausend Jahre alten Höhlenmalereien. Die Umrisse der Hand, die vom Herzen kam, stand vermutlich für das Ich und wurde mittels Blasrohren erstellt. Das war wohl nur Priestern vorbehalten.

Eine weitere individuelle Äußerung sind gesprayte Fragmente von Schrift, die zu persönlich sind und daher von mir unlesbar gemacht wurden.

Die Powerfrau verkörpert ein Wesen, welches sich aus seiner Erdgebundenheit zu befreien versucht, nach oben strebt, aber doch in uralten Gesetzen gefangen bleibt.